Meine Position

Okay, ich versuch mal grundsätzlich meine Position klarzustellen:
ich halte gar nichts davon, pathologisierende Sprache der Mediziner_innen ungebrochen zu übernehmen.
Ich glaube nicht an die Richtigkeit von einer Intersex-Forschung die schon einen (hetero-)normativen und normierenden Blick hat und hieraus ihre Fragen entwickelt und so zu passenden Schlüssen kommt.

Daher ist in meinen Augen die Diskussion um "Pseudo" und "Echt" nur so lange sinnvoll wie man sich der medizinischen Logik unterwirft. Es gibt nur solange Intersexualität wie Mann und Frau als "normal" und "gesund" gelten und andere körperliche Konstitutionen als "krank" gelesen und beschrieben werden.

Will jemand jedoch medizinisch argumentieren, nur zu, ...aber ich bin dann mal weg.

Unterstützen Menschen eine emanzipatorische Bewegung, die die Medizin kritisiert, eine eigene Sprache entwickelt, medizinische Ausdrücke als solche deklariert und nicht ungebrochen fortführt, - hey, ich bin dabei!



Zum allgemeineren Vorwurf das "die" Transsexuellen, Transgender, Transen das Thema Intersexualität, Inter- oder Zwischengeschlechtlichkeit vereinnahmen:

BITTE nicht verallgemeinern! Es gibt "DIE TRANSEN" nicht! Das ist phobisch, herm macht sich so ein einfaches Feindbild und killt jede Möglichkeit zur Klärung, da auch denen vor dem Kopf gestossen wird, die durchaus sensibel sind und die Vereinnahmungsversuche einiger Individuen und Gruppierungen genauso scheisse finden.
Andersherum nervt auch dieses ständige Vermischen von "ich hab die bessere Störung, da sie körperlich ist und darum mehr wert ist" und gleichzeitig die Medies dafür zu kritisieren dass sie Inter als Krank definieren oder definiert haben. Das ist inkonsequent. Entweder haben Inters nun ne medizinisch festgestellte Störung der Geschlechtsentwicklung, dann geht herm zum Tankel/Onte Doktor, holt sich das Prädikat "BIOZWITTER" mit Stempel des Doktors ab und hat nun ein feines Totschlagargument wer drin ist und wer draussen ist.

Oder (Alternativvorschlag) herm kritisiert die pathologisierende Umgehensweise der Medizin und Forschung und Wissenschaft mit dem Thema Inter, distanziert sich von den pathologisierenden Zuschreibungen (hier jetzt die Liste schöner Begrifflichkeiten und Stufen alá Prader und Sinnecker), schaut welche Erfahrungen Menschen gesammelt haben (zB.Gewalterfahrungen durch Medizin, Psychologie etc, Diskriminierungen...) und schaut an welchen Stellen herm sich eventuell zusammentun kann um gemeinsam gegen gesellschaftliche Zuschreibungen und Diskriminierungen vorzugehen.

Dies war meine Meinung, hier schreiben noch andere (mit evtl anderen Meinungen), also, Liebe Grüße, Nikanj
lichterkoenigin - 20. Jan, 23:30

Kommentar wurde von mir gelöscht

seelenlos - 21. Feb, 23:12

mein senf

hi nikanj

bei wikipedia geht es m.e. darum, die mediziner-definitionen als solche erstmal korrekt aufzuarbeiten, einerseits weil dies in einem lexikoneintrag korrekt dargestellt sein sollte, andrerseits weil das m.e. voraussetzung ist für eine konkrete kritik daran, die dann natürliche folgen sollte.

die angesprochene konkrete auseinandersetzung um "pseudos" und "echte" ging darum, dass m.e. die definition in wiki nicht mal medizinisch korrekt war (obwohl so deklariert) und gleichzeitig (für mich der wichtigere punkt) diese "selbstsame" definition dazu benutzt wurde, einen keil zwischen "pseudos" und "echte" zu treiben auf der schiene "echte hermaphroditen dürfen sich nicht intersexuell nennen" und "intersexuelle dürfen sich nicht hermaphroditen nennen", hingegen seien alle bei "transgender" inbegriffen, was ich auf einem vielbesuchten ort wie wiki für speziell schädlich halte.

deshalb mein insistieren auf richtigstellung bzw. korrekte wiedergabe des mediziner-standpunkts (und nicht weil ich mich der mediziner-logik unterwerfen möchte).

den begriff "intersexuell" lehnen nella und ich eh ab, weil er einen zusammenhang mit sex und sexualität suggeriert, der dem verständnis der eigentlichen probleme in der öffentlichkeit und somit der verbesserung der aktuellen situation aus verschiedenen gründen alles andere als dienlich ist. deshalb setzen wir ihn seit längerem immer in gänsefüsschen (und deshalb taufte nella den blog auch zwischengeschlecht) und setzen mehr darauf, den begriff "zwitter" aufzuwerten, da hierbei in der öffentlichkeit wenigstens eher alle gleich wissen, worum es geht. die mediziner haben wie du lesenswert verlinkst inzwischen ja eh ein neues spielzeug: dsd

zum zweiten, es gibt "die" trans* m.e. ebensowenig, wie's "die" männer, "die" frauen, "die" heteros, "die" homos, "die" weissen, "die" farbigen" oder "die" sonstwas gibt. wenn wir transsexuelle oder andere auch als gruppe kritisieren, schreiben wir deshalb in der regel auch nicht "die transsexuellen", sondern lassen den artikel "die" bewusst weg.

trotzdem gibt es in allen gruppen mehrheitlich oder weit verbreitete ansichten und praktiken (die sich wohlbemerkt auch ändern können), aber nicht ausschliesslich und bei allen mitgliedern der gruppe, sondern eben immer mit den sprichwörtlichen, die regel bestätigenden ausnahmen. ein beispiel, "den männern" (ich nehm die mal weil ich selber einer bin) wird als gruppe nachgesagt, sie neigten eher zu physischer gewalt (zumindest im vergleich zu "den frauen"). auch wenn ich nun diesbezüglich für mich die ausnahme in anspruch nehme, kann ich trotzdem einsehen, ja, da ist was dran, und statt mich vor den kopf gestossen zu fühlen, mich mit solchem verhalten gesamthaft kritisch auseinandersetzen, z.b. mir zu überlegen, wo es ev. sogar sinn macht, wo aber spätestens nicht mehr, und letzteres nach möglichkeit kritisieren wenn ich es mitkrieg. und ich sehe auch nicht die notwendigkeit, da zu verlangen, es müsse jedesmal noch der obligate disclaimer hintendran, nämlich dies seien nicht "die" männer im sinne von ausnahmslos alle, weil es gäbe auch ausnahmen. weil ich denk, dies versteht sich von selbst.

umgekehrt erwarte ich solche bereitschaft zur selbstkritik in bezug auf instrumentalisierung sinngemäss nun aber auch z.b. von allen trans* (und generell lgbt + feministinnen), mit denen ich kontinuierlichen kontakt oder gar punktuelle zusammenarbeit für sinnvoll halte. leider tun sich viele schwer damit, weshalb ich von trans* (und generell lgbt + feministinnen) als (organisierte) gruppe erstmal eine kritische aufarbeitung dieser problematik verlange (im sinne der von dir andernorts angesprochenen "hausaufgaben", was ich ebenfalls für alle seiten befürworte), bevor ich eine zusammenarbeit als sinnvoll erachte. was einen austausch und punktuelle zusammenarbeit mit individuen oder zusammenschlüssen, die ihre hausaufgaben gemacht haben usw. durchaus nicht ausschliesst. unter uns, wenn sich an der situation zwischengeschlechtlicher grundsätzlich was ändern soll, so wird das kaum ohne solidarität und unterstützung z.b. durch die schwulen- und frauenlobbys gehen. aber: "unterstützung" durch diese als gruppen, ohne dass diese zuerst ihre hausaufgaben erledigen, wäre m.e. klar kontraproduktiv bzw. würde bloss wieder in weiterer vereinnahmung resultieren (ebenso wie z.b. die abschaffung jeglichen geschlechtseintrags zwitter nur noch einmal unsichtbarer macht, während ein optionales amtliches drittes geschlecht zwitter/intersexuelle/zwischengeschlechtliche o.ä. sowohl für zwitter gut wäre wie auch für die anti-gender-aktivistInnen durch die damit verbundene hinterfragung des bipolaren geschlechterbegriffs als erster schritt auf eine prinzipielle abschaffung des geschlechtereintrags hin -- aber wiederum: eines nach dem andern, keine falschen abkürzungen, die letztlich umwege sind).

ich denke auch, "biozwitter" haben das recht und die notwendigkeit, allen anderen dieses prädikat zu verweigern, ohne sich deshalb vorwerfen lassen zu müssen, sich deshalb unter die fittiche oder in den windschatten der mediziner zu begeben. es geht auch nicht darum, wer die "bessere störung" hat, sondern darum, dass m.e. das zentrale thema der "biozwitter" die mit diesem dasein verbundene problematik der zwangsoperationen ist, und dass "biozwitter" als einzige der erwähnten gruppen in dieser form (oder überhaupt) mit dieser problematik konfrontiert sind. alle andern von dir erwähnten (und von uns kritisierten) (lgb)trans* etc. gruppen haben m.e. -- genaugleich wie alle anderen nicht-"biozwitter" auch -- ebenfalls das privileg, von genitalen zwangsoperationen und zwangskastrationen verschont zu bleiben, sprich es ist für sie eine selbstverständlichkeit, mit intakten genitalien und keimdrüsen aufzuwachsen. (ev. würde es von dem her fast mehr sinn machen, generell von "zwangsoperierten" zu sprechen anstelle von "zwittern", doch ist nun mal letzteres ursache für ersteres, weshalb es m.e. unklug wäre dieses label wie auch das symbol anderen gruppen zu überlassen.)

und eigentlich finde ich es komisch, dass mehrere der erwähnten gruppen dem nicht gerade neuen anliegen "schluss mit genitalen zwangsoperationen" so erschreckend gleichgültig oder gar hinderlich gegenüberstehen statt ihm längst zum durchbruch verholfen haben (siehe oben schwulen- und frauenlobbys). leider haben es "biozwitter" aufgrund der traumata durch die zwangsoperationen doppelt und dreifach schwer, sich schlagkräftig zu organisieren, z.b. im sinne einer "gewerkschaft zwangsoperierter zwitter". (oder wies auf indymedia ein kommentar von "transtante" unter unserer kritik so schön formulierte: "Leute, die sicxh ja auch nicht so recht als Interessengruppe formieren können, gell?") deshalb auch dieses vakuum, dass dann z.b. trans* so mühelos (scheinbar) auffüllen können. was es den "biozwittern" wiederum erschwert, selbst etwas öffentliche wahrnehmung für ihre eigenen anliegen abzukriegen.

trotzdem hoffe ich, dass nach der jahrelangen arbeit von u.a. michel reiter usw. nunmehr durch den prozess von christiane (der hoffentlich nicht der einzige bleibt) langsam etwas in bewegung kommt, sowohl in der öffentlichkeit wie auch unter den "biozwittern". und auch letzteres ist m.e. bitter nötig, auch im sinne deines "alternativvorschlags". m.e. müssten aber erstmal "biozwitter" als gruppe organisiert und z.b. das zwangsoperationsproblem umfassend gelöst und hormone für zwangsoperierte problemlos auf kasse erhältlich sein, und weitere forderungen wie z.b. optionaler dritter geschlechtseintrag, reparationen/schmerzensgeld für alle zwangsoperierten müssten zumindest breit verankert sein, bevor der allgemeine kampf gegen gesellschaftliche zuschreibungen und diskriminierungen gemeinsam mit anderen gruppen, die ebenfalls darunter leiden, sinnvoll in den vordergrund treten kann.

die natürliche kandidatin für eine organisation der "biozwitter" auch im sinne einer "gewerkschaft zwangsoperierter zwitter" wäre m.e. der Verein Intersexuelle Menschen e.V. -- mit einem verstärkten, aktiven vorstand könnte er m.e. rasch in diese erweiterte rolle hineinwachsen und konkrete erfolge erzielen, z.b. das netzwerk erfolgreich unter druck setzen betreffend des problems "kassen-wollen-testo-nicht-bezahlen-oder-nur-über die transschiene" und durch finanzielle absicherung des risikos und durch beratung weitere zwangsoperierte zu prozessen animieren. am diesjährigen treffen vom [...] märz in bad orb können wichtige weichen gestellt werden. 2008 könnte das jahr sein, in dem es mit den zwangsoperationen endgültig abwärts ging -- wenn genügend zwischengeschlechtliche mitziehen.

dies war meine meinung, schade schreiben nicht mehr andere die ihre

cheers seelenlos

Bad Hair Days - 14. Sep, 12:14

Woher kommt der Hass?

Während es in den USA vor allem kirchlliche und Radikalfeministinnen sind, die sich äusserst gehässig gegen Transsexuelle verhalten, so ist mir im deutschsprachigen Raum noch nie so viel Hass gegenüber unsereins begegnet, wie von Intersexuellen. Das schmerzt mich aus mehreren Gründen sehr. Erstens weis ich, dass die Grenzen fliessend sind, es gibt genügend Menschen, die sich als Transsexuell identifiziert haben, bevor dann bei näheren Untersuchungen heraus kam, dass sie eigentlich Intersexuell sind und leichte (zu leichte für eine IS Diagnose) Ungewöhnlichkeiten in der körperliche, sexuellen Entwicklung gibt es bei vielen Transidenten. Liegt es daran, dass wir(Transsexuelle) uns einem eindeutigen Geschlecht nähern wollen? Ein unsinniges Argument, denn das trifft nun wirklich nicht auf alle Transidenten Menschen zu, nur die eine Untergruppe Transsexuelle. Ist es weil die Ärzte gerne Transsexualität diagnostizieren, wenn eine Intersexuelle Person gegen ihre Geschlechtszuweisung kämpft? Danke, das ist Machtmissbrauch von Ärzten, was hat das mit uns zu tun?

Für mich ist die erzwungene Geschlechtszuweisung an intersexuellen Kindern eines der grössten Menschenrechtsverbrechen - und ich würde gerne Seite an Seite dagegen kämpfen, aber ich bin ja aus irgendeinem, mir völlig schleierhaften Gründen der Feind?

Gruss, Sarah

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